Aspekte des Demokratiediskurses der
späten 1960er Jahre. Konstellationen –
Kontexte – Konzepte. Berlin, Boston: de
Gruyter 2012
...
… Die Erschießung Benno Ohnesorgs ebenso wie die geplanten
Notstandsgesetze sowie die Berichterstattung über die studentische
Protestbewegung und ihre Erscheinungsformen in der Springer-Presse
sind diejenigen Ereignisse, die die diskursive Bearbeitung des
Grundthemas motivieren. Sie werden im Diskurs wesentlich von der
studentischen und der intellektuellen Linken initiativ platziert und
realisiert. Und sie werden mit aus der Kritischen Theorie
entnommenen antifaschistisch-antiautoritären Deutungsschemata auf
der Basis (radikal-)demokratischer Konzeptionen bewertet. Diese
Konstellation bildet den Rahmen der folgenden Untersuchung. Ihr
Gegenstand ist der kritische Diskurs der späten 1960er Jahre, unter
dessen Bedingungen die beiden Beteiligtengruppierungen, studentische
Linke und intellektuelle Linke, ihre Demokratiekonzepte
konstituieren. Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule hat
dabei als diejenige Referenzinstanz zu gelten, die die Grundlage
dieser Konzeptionen bereitstellt. Beide Beteiligtengruppierungen
beziehen sich – je spezifisch – auf sie, beide leiten aus ihr – je
spezifisch – ihre demokratischen Konzepte ab. Die Ausdifferenzierung
dieser Konzepte sowie ihre kommunikativ-argumentativ realisierte
Aushandlung und Bearbeitung werden in der folgenden Untersuchung
rekonstruiert. Diese Arbeit soll insofern einen Beitrag leisten zur
sprachlichen Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts. … (aus der
Einleitung)
I,II 2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,...55