Aus: Politische Wechsel – sprachliche
Umbrüche. Zum Verhältnis von
Zeitgeschichte und Sprachgeschichte. In:
Bock, Bettina/Fix, Ulla/Pappert, Steffen
(Hgg.): Politische Wechsel – sprachliche
Umbrüche. Berlin: Frank und Timme, S. 31-
50
… Die Frage nach sprachlichen Umbrüchen im Kontext von politischen
Wechseln ist eine Frage nach Gebrauchsveränderungen, also nicht eine
Frage nach Systemwandel. In welcher Hinsicht und auf welchen
sprachlichen Ebenen, so muss die Frage lauten, manifestieren sich
sprachliche Gebrauchsveränderungen? Wie und wo lassen sich
sprachliche Umbrüche erfassen? Wie und wo manifestieren sie sich
derart, dass sie mit linguistischem Werkzeug beschreibbar sind? Die
folgende Darlegung geht aus der Überzeugung hervor, dass die
linguistische Diskursanalyse diejenige Perspektive ist, die
sprachliche Umbrüche darstellbar macht. Denn zur Konzeption eines
operationalisierbaren Analysemodells können wir mindestens vier
Ebenen annehmen: Sprachgebrauch hat eine thematische, eine
sprecherbezogene, eine textuelle und eine lexikalische Dimension. Es
sind dies sprachliche Ebenen, die umbruchgeschichtliche Relevanz
haben. Es sind dies gleichzeitig diejenigen Ebenen, die wir unter
die Kategorie ‚Diskurs' fassen können. Wer immer gesellschaftlichen
Phänomenen auf die Spur kommen will, untersucht Diskurse als die
gesellschaftliche Wirklichkeit konstituierende kommunikative
Prozesse und Praktiken. …
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