Aus: 1945 - Der Schulddiskurs als
Generationenphänomen. In: Neuland, Eva
(Hg.): Sprache der Generationen.
Mannheim: Dudenverl., S. 145-166. (Thema
Deutsch; 12)
… Was uns im Folgenden interessieren wird, sind nicht die
sprachlichen Phänomene, die in der Regel als generationenspezifische
Wortschätze, als alterstypische Kommunikationspraktiken oder als
altersbedingte Sprachdefizite linguistisch dargestellt werden.
Vielmehr geht es um die Konstituierung eines spezifischen, als
Generationenphänomen zu beschreibenden Diskurses der frühen
Nachkriegszeit. Wir fragen: Mit welchen Kategorien lässt sich die
Generationsspezifik des Diskurses der frühen Nachkriegszeit 1945ff
darstellen? Welche sprachlichen Repräsentationen des
Nachkriegsdiskurses lassen sich als generationelles Phänomen dieses
Diskurses interpretieren? Damit ist die Untersuchungsperspektive der
kulturwissenschaftlichen, diskursanalytisch orientierten Linguistik
eingenommen. Denn: Wir fragen 1. nach sprachlichen Repräsentationen
eines einen gesellschaftlichen Diskurs beherrschenden und in
auffallender Weise durch eine bestimmte Altersgruppierung
etablierten Themas; 2. nach Repräsentationen von Bewusstsein, in
unserem Fall von Alters- bzw. Generationenbewusstsein als Ausdruck
des kollektiven Selbstverständnisses der Akteure; 3. nach der
kollektiven Konzeption derjenigen generationellen Gruppierung, deren
sprachliche Repräsentation im Kontext der Entfaltung des
Diskursthemas eine spezifische argumentative Funktion erhält. …
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