Aus: Der Faschismus-Diskurs 1967/68.
Semantik und Funktion. In: Kämper,
Heidrun/Scharloth, Joachim/Wengeler,
Martin (Hrsg.): 1968. Eine
sprachwissenschaftliche Zwischenbilanz .
S. 259-285 - Berlin/New York: de Gruyter,
2012. (Sprache und Wissen 6)
… Mit diesem Stereotyp schreibt die studentische Linke dem
bundesrepublikanischen Staat und der Nachkriegsgesellschaft die
damit bezeichnete Eigenschaft ‚brutal, terroristisch, gewalttätig'
zu, ebenso wie die Protestformen der studentischen Linken durch eben
diesen Staat und diese Gesellschaft die Zuschreibung faschistisch
erfahren und man damit meint ‚rücksichtslos, aggressiv,
gewalttätig'. In dieser Funktion benutzt schließlich auch die
intellektuelle Linke das Stereotyp. Vom Vorwurf faschistisch
verschont bleiben eigentlich nur die Vertreter der intellektuellen
Linken selbst. Der folgende Beitrag fragt danach, was die Kategorie
Faschismus eigentlich, insbesondere für die studentische Linke, so
überaus geeignet macht, um als verbale Waffe im politischen Kampf
eingesetzt zu werden? Anders gefragt: Welche sprachliche Strategie
wendet die studentische Linke an, um diese Waffe so überaus
wirkungsvoll benutzen zu können? …
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