Aus: Sprach-Perspektiven. Germanistische
Linguistik und das Institut für Deutsche
Sprache (2007)
Einleitung
Der Ursprungsgedanke eines Beitrags zur Wissenschaftsgeschichte ist
Leitidee des Sammelbandes, dessen Anlass, das vierzigjährige
Bestehen des IDS Gelegenheit bietet, über 40 Jahre Linguistik am
Institut für Deutsche Sprache nachzudenken. Der Sammelband zeigt,
welche Richtungen und Gegenstände die Forschungen am IDS in den
vergangenen vierzig Jahren geprägt haben. Dadurch entsteht ein
Profil, wie sich die Forschungen am IDS von der Gründung bis heute
hinsichtlich ihrer Themen sowie methodisch und theoretisch formiert
haben, wo sich das IDS in der heutigen Forschungslandschaft der
germanistischen Linguistik befindet und welche Perspektiven das IDS
bzgl. seines Forschungsprofils hat. Die Ergebnisse des Nachdenkens
über 40 Jahre sprachwissenschaftliche Forschung leisten somit einen
wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte unseres Fachs. Sie
stellen Entwicklungen bzw. Strömungen der Linguistik aus der
Institutsperspektive und in Bezug auf konkrete Projekte dar. Der
Sammelband ist damit ausdrücklich keine Festschrift, deren Beiträge
das IDS aus unterschiedlichen Perspektiven feiern. Sondern die
Beiträge setzen sich mit ihrem jeweiligen Gegenstand auseinander:
mit der Rekonstruktion der Institutionalisierung und mit den
Forschungsmotiven der dargestellten Projekte, mit
forschungsleitenden Fragestellungen und Ergebnissen.
Der Sammelband ordnet Forschungsschwerpunkte und -themen der
vergangenen vierzig Jahre in die Forschungslandschaft ein. Er
besteht aus Beiträgen, die einerseits die Linguistik am IDS im
Verlauf ihrer Geschichte methodisch und theoretisch konturieren, die
andererseits die Perspektiven für die Linguistik am IDS andeuten, es
werden zentrale (und ggf. historisch veränderte) forschungsleitende
Fragestellungen reformuliert, es wird die sprachwissenschaftliche
Forschung am IDS im wissenschaftlichen Kontext der Linguistik
positioniert, es werden Themen, Gegenstände und Methoden
rekapituliert.
D.h., dass die dargestellten Gegenstände der einzelnen Beiträge auch
in Beziehung zu den Forschungsparadigmen der germanistischen
Linguistik gesetzt werden bzw., wenn eine solche Korrelation nicht
besteht, sie als von diesen Paradigmen abgegrenzte Forschungen
dargestellt werden.
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