Aus: Diskurs und Diskurslexikographie.
Zur Konzeption eines Wörterbuchs des
Nachkriegsdiskurses (2006)
0 Vorbemerkung
1 Die sprachliche Ordnung des Diskurses: Diskurs als linguistischer
Gegenstand
2 Diskurslexikographie
3 Der deutsche Nachkriegsdiskurs
4 Das Wörterbuch zum Schulddiskurs
4.1 Informationsebenen
4.2 Semantische Zentren
4.2.1. Zentralartikel
4.2.2 Schlüsselartikel
5 Fazit
6 Anhang: Beispielartikel (Auszüge aus: Auschwitz, Hitler,
Verantwortung)
7 Bibliographische Hinweise
0 Vorbemerkung
Ein Blick auf die gegenwärtige deutschsprachige Wörterbuchlandschaft
lehrt, dass es kaum ein Segment sprachlicher Wirklichkeit, kaum eine
sprachliche Variante, kaum eine sprachanalytische Perspektive gibt,
die nicht lexikographisch bearbeitet ist. Ob diachronisch oder
synchronisch, ob semasiologisch oder onomasiologisch, ob
begriffsgeschichtlich oder wortbezogen, ob regional,
gruppensprachlich oder allgemeinsprachlich angelegt, allen diesen
Wörterbüchern ist gemeinsam, dass sie zwar in irgendeiner Weise
diskursgebunden sind, ohne jedoch einen Diskurs und seine
Komplexität und Kohärenz wirklich zu beschreiben: Ein Wörterbuch zur
Jugendsprache oder ein Autorenwörterbuch ist zwar sprecher-, aber
nicht themenorientiert, ein onomasiologisches bzw.
Synonymenwörterbuch ist zwar thematisch geordnet, aber ohne Bindung
an Sprecher und Zeit. Ein synchronisches allgemeinsprachliches
Standardwörterbuch ist zwar zeitlich auf den Gegenwartswortschatz
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